Planfahren

Planfahren

Uhi – das is alles schon soo lang her…

17.11.22? nach Pass kommt Kuchen – Pejë

ich weiß noch sehr genau, wie ich am Morgen auf Komoot die anstehenden Höhenmeter gesehn habe, so nen uff- und nich.so.bock-Gefühl hatte und erstmal einkaufen gegangen bin. Hab bei den Keksen fett zugeschlagen, ums mir iwi schmackhaft zu machen und hab meine Unlust noch in der ein oder anderen Nachricht vermittelt.

Irgendwann bin ich dann aber doch aufgebrochen, hab mich durch die tatsächlich steilen Stücke der Route in Rožaje gehieft und stetig auf dem Weg nach oben diese stopfenden Lebkuchen-Diät-Kekse gegessen, was ich später bauchschmerzend bereut habe.

Hä..warte, hier gibts ne Verwirrung:

einerseits hab ich die Passstory schon erzählt und andererseits muss ich hier iwi die Tage verdreht haben, über den Pass bin ich nämlich am 16.11. _hm..wo fehlt der Tag?? __ich habs!! Es is wirklich einfach alles um nen Tag verschoben – hier steht gerade noch, dass ich am ersten in Aktio angekommen bin, dabei war das schon mein erster Arbeistag..÷) oke

17.11.22 Schreibtag – Zajm

da hab ich eig auch schon im letzten Bericht fast alles erzählt. Kurz nach zwei bin ich aufgebrochen, hab mir Musik angemacht und mir vorgenommen, dass ich einfach so lange fahre, wie meine Playlist läuft. Weiß nicht mehr, ob ich mich wirklich dran gehalten habe. Ich hatte auf jeden Fall noch ne sehr nette Begegnung an ner Tanke. Videocall, extrem süßer Tee, Tintenblut runterladen, fuel bottle betanken lassen – es hätte mich 50ct gekostet, aber die wurden mir erlassen. _und ich wurde noch gefragt, ob ich nich ne Frau aus dem Kosovo heiraten will..

18.11.22 Supermarktcorner – Landovicë

an dem Tag wollte ich eig. zu so nem Wasserfall, den mir die OKF-boys empfohlen haben, aber der Regen draußen und Tintenblut auf dem Handy haben mich bis mittags im Zelt gefesselt – fand ich auch nich falsch.

Der Tag war dann eine einzige Regenfahrt in Vollmontur. Am Abend is mir dann aber noch was lustiges passiert. Ich hab vor nem Supermarkt halt gemacht, war da einkaufen und hab dann direkt davor auch gekocht – die Orangen da waren der Hit! Irgendwann hat mich dann der eine Typ approacht, wollte nen bissen schwatzen übers Reisen, aber noch viel mehr über die Mitarbeiterinnen des Supermarkts..wie ich Die finde und was ich von Der halte.._und ich wurde noch gefragt, ob ich nich ne Frau aus dem Kosovo heiraten will.. Der Typ konnte mein Dessinteresse für die Fotos auf seinem Handy und dieses Thema im Allgemeinen, wohl einfach nicht für voll nehmen und kam immer wieder an. Tatsächlich, wenn ich wieder so drüber nachdenke, wars gar nicht so lustig – eher belästigend in ner Weise. Er hat aufgehört, als ich ihm mit aller Klarheit und ohne jegliche Höfflichkeit gesagt habe, dass er mich mit seinen Oberflächlichkeiten in Ruhe lassen soll und ich ihm gar keine Meinung zu irgendwem geben werde!

geschlafen hab ich im Lagerraum vom Cafe direkt neben dem besagten Supermarkt. So nen bisschen gestört hat, dass die Leute von dem Cafe mich einfach nicht alleine mein Hörbuch hören lassen wollten, sondern gefordert haben, dass ich mit ihnen sitze. Darauf hat ich nicht so Lust, hab mich sozial ausgebrannt gefühlt und echt nach Zweisammkeit mit Tintenblut gesehnt. Das Gedpräch war nett.._ich wurd noch gefragt, ob ich nich ne Frau aus dem Kosovo heiraten will..

19.11.22 Raffaelos Güte – Dragash

bin wieder spät gestartet und früh hängen geblieben. Bestimmt 3h in Prizren rumgehangen und Hörbuch gehört. Kurz vor Sonnenuntergang noch auf den Weg in die Berge gemacht – dabei Hörbuch gehört. In Dargash wars windig und kalt und spät und dunkel. Hab vor nem Cafe gekocht und Hörbuch gehört“) vollig verfrohren bin ich irgendwann rein, hab da noch nen Tee und nen Stück Torte bekommen – ej die waren richtig lieb da. Als Schlafplatz hab ich die gegenüberliegende Bushaltestelle gewählt – nicht die beste Idee..

20.11.22 kalter Blick nach Quatar – Kukës

..wars wirklich nicht. Das wollten mir auch die zwei Polizisten halb drei nachts klar machen. Ich stand da so in Uhose und Tshirt vor denen nen bisschen frierend, hab mich ausweisen und erklären müssen, dann haben die mich auch wieder allein gelassen. – das war nen ziemlicher Schreck, als mit einem Mal alles um mich taghell war und es hieß: ‚get out of the tent. Police. What are you doing here?‘

Den Morgen hab ich wieder im Raffaelos verbracht, während draußen das Wetter immer unbequemer wurde. Torte und Tee und Wärme vom kleinen Allesbrenner. Ich bin lange im Gespräch mit Beshkim über Deutschland, Auswanderung, keine Arbeit, Jugend, Hitler…verwickelt gewesen, bis ich mich mal wieder spät aufgemacht hab nach Albanien und nicht Nordmazedonien, wie eig. geplant. Die zwei Polizisten waren doch so nett mir zu sagen, dass der GrenzPass auf 1900m gar nicht offen is, auf Grund von Schnee und Winter in general.

Weil das Warten den Regen und das Gewitter auch nicht vertrieben hat, bin ich dann los, hab nen Podcast über Digitales Geld gehört und bei der Abfahrt in Albanien so oft ‚Scheiße‘ geflucht, wie bestimmt an noch keinem Tag zuvor. Ich war soo kalt und nass und es war schon richtig dunkel und der Fluss neben mir extrem hoch. Ich wusste auch, dass ich besser Kukës erreiche, wenn ich nochmal warm werden will. Der Abend war Mist, weil es nirgendwo warm war. Beim Versuch wenigstens ein bisschen zu Trocknen, hab ich nen Teil vom schlechten Auftacktspiel der WM geschaut – ich hätte gedacht, dass ich damit gar nicht in Berührung komme und sich für mich somit die Frage nach dem Boicott gar nicht stellt – falsch gedacht. Die WM lief einfach überall…

20€ hab ich in der Nacht für nen Zimmer mit kalter Dusche, Heizlüfter und Wlan bezahlt. Das war hart.

21.11.22 Wlanparasit – Autobahn Kalimash

11km in 55min:D der Schlafplatz war dann aber richtig super

22.11.22 premium Diesel – Munaz

Strecke machen auf der Autobahn war der Plan, aber nach nem Tunnel, in dems richtig laut war, (Thomas, dein Freund muss ja wohl taub geworden sein im Gotthardttunnel – das muss wirklich schrecklich sein!) bin ich auf dem Standstreifen über Glas gefahren und hatte ‚zack‘ nen Platten. Das is doch schon fast worst case oder? Bei Regen auf der Autobahn nen Schlauch wechseln müssen..da hab ich dann auch rumgeflucht.

Der Schlafplatz war dann wieder ne Wonne.

23.11.22 immer wieder platt – Fushë-Kruje

Sooo schlimm frustrierend. Zur Mittagspause hab ich den Platten festgestellt. ManEj! Das fühlt sich sogar jetzt noch doof an, wenn ich daran denke – danach gings nämlich echt bergab mit dem Tag. Hab von 2 bis 7 versucht den Platten zu flicken. Fleischer haben mit hilfsbereit einen echt guten Schlauch zerschliffen, mir wurde Essen geschenkt, danach wurde ich angeschrien, ich habe all meine Schläuche zerlöchert und einen der Hebeldinger zerbrochen. 21uhr wurde der Laden geschlossen, mein Reifen war schoon wieder platt und ich inzwischen völlig frustriert. Dreimal aufpumpen und 300m später hab ich am Straßenrand nach einem letzten Versuch aufgegeben und den naheliegensten Unterschlupf gewählt – das Problem auf den nächsten Morgen verschoben.

24.11.22 sehr amerikanisch – Tiranë

…bin mit etwas mehr Motivation als am Vortag aufgestanden – das ungute Gefühl blieb mit dem Platten. Echt krass wie hilflos ich mich allein wegen eines Plattens gefühlt hab. Ich bin zum nächsten Cafe gegangen und hab da nach ner Fahrradwerkstatt gefragt. Mein Plan war nen neuen Schlauch rein zu packen und dann mit dem Vergessen anzufangen. Schwierig, schwierig, schwierig wars schon, allein die Verständigung..boa so was nerviges – ich will da gar nicht mehr groß drüber nachdenken, deshalb spuhl ich jetzt nen bissl vor >> der Mopethausmeister hat mir drei oder vllt noch mehr Flicken drauf gepresst, mich dabei grobspurig verscheucht. Ich war froh als es vorbei war. Meine Dankbarkeit war sehr durch seine Ruppigkeit und mein embarrassment überschattet.

25km bin ich in die Stadt gefahren, hab mir nen Platz gesucht um Hörspiel zu lauschen und nen Becher Jogurt mit 200g Butterkeksen zu löffeln. Es wird gegen vier gewesen sein, als zwei rumwundernde Leute, die sich durch ihre Kleilung eindeutig als Fahrradleude entlarvten, bei meinem Rad stehen blieben. Luke and Dawn – zwei Amerikans, die jetzt aber in Italien wohnen und über Thanksgiving in Tirana waren. Ich habe meine frustrierende PlattenGeschichte erzählt und die beiden hatten viel Verständnis und Luke auch lauter Tipps, wie sich rausstellte is er nämlich gelernter bike mechanic. Haben uns gut verquatscht – irgendwann sind die beiden ins Restaurant um bei der Vorbereitung des Essens zu helfen und haben mich eingeladen im Laufe des Abends vorbei zu kommen und mit ihnen zusammen zu feiern. Erstmal bin ich mir aber neue Schläuche und Bremsteile besorgen gefahren. Hab noch nen Haufen Flicken geschenkt bekommen – seitdem bin ich da so richtig stufft. Ab jetzt wird kein Schlauch mehr gekauft sondern alles zu getackert!

Am Abend bin ich dann tatsächlich angetanzt und hab mir nen Platz geben lassen im Stefans Center – draußen am Stammtisch von Tonne und seinem einschüchternden Kollegen. Die beiden waren aber dann schon sehr freundlich, auch wenn wir kaum Worte gewechselt haben. Sie haben mir sogar nen krassen Dessert geschenkt. So, mir fällt auf, dass ich besser mal erklären sollte, was da eig so der Grundgedanke der Veranstaltung war: Thanksgiving is klar, aber dass es wohl echt schwer is das gewohnheitsgemäß in Europa zu feiern oder auch nur das typische Essen serviert zu kommen, wusste ich nicht. Also is dort die Idee ganz waschechte Amies einzuladen, um beim Kochen und Servieren zu helfen. Außerdem hatte der Laden auch einen christlich-missionarischen Hintergrund, aber der fühlte sich bei der Veranstaltung nicht vordergründig an. Es geht also iwi um Gemeinschaft und Tradition und Heimat würd ich sagen. ..Gut! Luke hat serviert, mir meinen Platz organisiert, is rumgeflitzt, hat beim Reden den Leuten die Hand auf die Schulter gelegt und dafür gesorgt, dass bei mir kein Turkey auf dem Teller landet. Im Laufe des Abends sind die zwei Stammgäste gegangen und stattdessen kam Craig aus Seattle. Er, auch erfahrender Radfahrer, hat sich verrübergehend in Albanien niedergelassen, um dann im nächsten Jahr nach Süd-Ost-Asien weiterzuziehen. Wir hatten dann nen richtig langes und spannendes Gespräch, welches stetig zwischen Reisebericht und politischem Austausch schwankte. Besonders seine Art Dinge zu betonen war WIRKLICH auffällig, and.I.mean WIRKLICH auffällig:) ich fands toll. Tatsächlich haben wir so lange gequtscht, dass wir dann irgendwann nur noch mit der Crew zusammen drinnen saßen und da gings dann noch lang lang. Bei Chris, dem Besitzer des Restaurants, hat Luke mir dann auch nen Schlafplatz im geräumigen Nebenzimmer klar gemacht. Nach nem sehr gesprächigen Abend, wars dann iwi auch toll da auf dem Boden zu liegen und zu wissen: Morgen kann ich endlich wieder fahren.

25.11.22 im Tshirt zur Erkältung – Cërrik

morgens in Luke und Dawns Zimmer duschen, danach nen Kommentar zu meinen fieß stinkenden Schuhen ertragen – viele Regentage;] ..dann gabs fett breakfast mit pancakes und noch irgendwas tollem und noch nen bisschen Schnack mit den ganzen Amies. Ey, das war ne echt liebe und großzügige Runde. Wir haben dann noch nen Foto zusammen gemacht, was ich aber nicht habe..ich bekomms vllt noch iwi, das wär richtig schön! Es war so richtig schön warm also bin ich in kurzer Hose und Tshirt gegen Mittag los. Ich war so richtig motiviert die kms runterzuschrubben, so sehr, dass ich kurz nach der Stadtgrenze auf die Autbahn bin und da dann richtig reingetreten hab. Als die Sonne hinter die Berge gesunken is, wurds richtig frisch. Auf dem Weg hab bin ich wohl irgendwann ner Erkältung begegnet.. Das Fahren war aber wirklich einfach schön. An dem Abend hab ich zum ersten Mal seit langem mal wieder Leute auf Fahrrädern gesehen, aber wir sind nur schnell an einander vorbei – das war schade, aber ich war trotzdem schon echt glücklich und gab mich gleich weniger fremd gefühlt.

26.11.22 klares Tagesziel – Vlorë

..zurück ans Meer

27.11.22 die vorerst letzte Hürde – Himarë

ein Anstieg, auf den ich mich vorbereiten konnte seitdem ich Lukas und Bens Story ca. 3Wochen zuvor gesehn habe. Ein vielbeschriebener Hügel auch auf Komoot. Hier wars die ‚Lage der Nation‘, die mich da hoch begleitet hat. Gab nen tollen Ausblick oben.

28.11.22 spurbar zurück auf dem EV8 – Vrinë

gegen Mittag hatt ich kaum noch Wasser. Zum Glück gabs da mitten in dem einen Dorf ne richtig tolle Quelle. Das Wasser hat da einfach soo gut geschmeckt – war richtig toll – ich hab da dann bestimmt ne h oder länger auf ner Mauer gesessen, Orangen gepflückt und bin, wie jede Pause, in die Tintenwelt abgetaucht. Kurz nachdem ich losfuhr, hab ich auch schon wieder angehalten. Dieses Mal zum Quatschen. Ein Doppelpaar-bikesquad – soo cool! aus Frankreich mit 11t und aus Schottland mit 5t km auf der Uhr. Die waren alle so richtig glücklich und freundlich. Ej hab ich mich gefreut. Wir sind so vllt 3km zusammen gefahren, dann bin ich alleine weiter gezogen und hab das Tempo nen bisschen angezogen – wusste ja inzwischen sehr genau wie weit ich so täglich kommen muss und der 01.12. rückte auch immer näher. Ich hab dann eig den ganzen Nachmittag und Abend immer wieder an die Gruppe gedacht und wo sie jetzt wohl sind und so – war schon schade, weil die alle echt so richtig interessant und offen waren.. die Straße an der südalbanischen Küste lang is richtig toll – wirklich ne Empfehlung.

29.11.22 hundsmisereabel – Ammaudia

In den ersten Stunden des Tags bin ich dann über die Grenze von Grichenland gefahren – das hab ich mir oft vorher vorgestellt. Auf den letzten albanischen Metern wurd ich aber noch so reich mit Mandarienen und Orangen beschenkt, dass alle meine Taschen nich mehr zu gingen. Das war richtig schön!

Zum Ende meiner ausgedehnten Mittagspause in Ragi wurd ich von Markus aufgegabelt. Bis Igoumenitsa sind wir zusammen gefahren und es war echt toll, nur hab ich wie schon oft vergessen mal nen Kontakt zu tauschen – nach nem kurzen Stück Autobahn hab ich ihm auf ner Kreuzung ne Orangenbotschaft hinterlassen, aber da ich von ihm noch nix gehört hab, geh ich davon aus, dass er sie nicht gefunden hat÷( echt schade

..hundermiserable..hört selbst.. hab trotzdem ganz gut geschlafen÷]

30.11.22 auf zur Bleibe – Aktio

’nur noch ne Halbtagestour entfernt, falls ichs durch den Tunnel unter der Bucht schaffe’… Mit Marcus hab ich noch am Vortag spekuliert wies am besten geht – beide hatten wir unabhängig schon über den Tunnel nachgedacht und versucht mit google.street.view rauszufinden, ob Fahrräder streng streng verboten sind. Als ich davor stand, sind mir die unverkennlichen Schilder schon aufgefallen, aber das Verbot ignorierend hab ich auf 30 beschleunigt und bin da rein.. erst war alles easy, dann gabs ne Durchsage im Tunnel – hab gar nichts verstanden – war das griechisch oder englisch _ auf jeden Fall viel zu schnell und undeutlich. Irgendwann hab ich dann doch das: HEY, HEY!!STOP.~krщ..TURN ..*гшгр&- BIKE! verstanden und bin umgedreht. Das war ne kleine Enttäuschung. Hab dann vor dem Tunnel auf nen Pickup gewartet – 25min später war ich drüben.

Erst als ich die echt dünne Bebauung in dem Gebiet gesehn hab, wurde mir klar, dass ich ja gar keine genaue Adresse von Julia und Ralf habe. Ich hab dann rumgefragt..der Holzhandel hat mir den Weg zum Aktio Marina beschrieben, wenn ich zu RalfPlywood will. Da hab ich mich dann nach nem bisschen rumgewunder in die eine Marinalobby gesetzt und mal ne Email verschickt und gegessen. Ne h später wusst ichs dann nen bisschen genauer.

.zu meiner Ankunft waren gerade Ralf, Nils und Alex am Boot und Julia zuhause am arbeiten – aber als ich das Boot dann gefunden hatte, wurde zusammen gepackt.

01.-15.12.22 im Arbeiten ankommen und wandern – Aktio Marina

die ersten zwei Tage war ich soo neben der Spur – unnormal verballert bin ich morgens aus dem Bett gefallen und musste immer wieder feststellen, dass ich nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt hatte – echt unenspannte Frühstücksszenarien… erst irgendwann am zweiten Abend hab ich mal gefragt, obs hier ne h Zeitverschiebung gib, das ‚ja!‘ auf meine Frage hat mir den Stress der letzten Tage erklärt – keine meiner Uhren hat sich ungestellt, mein Wecker ging zu spät…schlimm war das..

Die erste Woche hab ich an der Badetreppe am linken Arsch vom Boot gebaut und mich an die ganzen Handmaschienen und krummen Formen gewöhnt. Ständig Leitern hoch und runter, ständig Kopf anrammeln unterm Boot. Abends wurde viel und lang diskutiert – Nils hats immer wieder drauf angelegt. Richtig viel Deutsch reden – immer.. seltsam nach so langer Zeit, aber gewisser Weise hat mich das Hörbuch drauf vorbereitet. War alles schön und nach der Arbeit war ich erst unter der outdoorshower und dann platt. Richtig toll war abends gegen/bzw mit Alex die Spiele zu spielen, die ich so dabei habe.

Unser letztes gemeinsamenes Wochenende war dann das Highlight. Wir warn wandern zu dritt, mit Feuer, im Herbstwald und als overnighter – die beiden unter der Plane, ich im Zelt. Vorher hab ich mich über die 3er Version von römische Runde informiert und dass wurde dann gezockt÷] das tat so unendlich gut. Und zum krönenden Abschluss dieses Wochenendes gabs Julias Kaiserschmarn und ne tolle Stunde Hörspiel aus dem Radio. Am Montag is Alex dann weiter gezogen. Es war so ne spannende und tolle Zeit! – euch beiden wünsch ich nen richtig spannendes kommendes Jahr – ihr habt tolle Dinge und Orte geplant.

16.-26.12.22 Schwimmen und Feiertage – Aktio Marina

noch am gleichen Montag kam Danielle hier an und das führte zum Switch zum Englischen im Haus. Ich bin vom Bett auf die Yogamatte umgezogen. In der Woche hat Nils nochmal den Abrisshammer auspacken können und ich die ‚Schaufel‘. Er hat das Steuerborddeck aufgerissen und mir bei meinen Abriss geholfen. Ich hab mich immer tiefer gegraben, bis aus dem Cockpit das erst später getaufte Deep.conversation.hole wurde. Zum Abschied sind Nils und ich ins Meer gesprungen und haben da den Sonnenuntergang beobachtet – für mich das erste Mal seit Split. Uff – das war ne kalte Freude, aber toll wars! ..hat für mich das reopening der Badeseason bedeutet.

Am folgenden Wochenende sind Julia, Ralf, Danielle und ich dann zu ner kleinen Tageswanderung nach Lefkada aufgebrochen. Niemand von uns war darauf vorbereitet, dass wir zusammen probieren werden ein Wildschwein vor dem Ertrinken zu retten und dabei so viel Panik in dem armen Tier auslösen, dass es zwar aus dem natürlichen Pool selbst rauskommt, aber sich dann in ein noch tieferes Loch stürzt, wo wir es dann auf den eigenen Tod wartend zutücklassen mussten. Das war ne schwere Entscheidung.

langsam fing ich an zu realisieren, dass, wenn jetzt die Leute für Weihnachten zu ihren Familien zurückkehren, ja auch hier bald Weihnachten is.. wir haben angefangen über die Feiertage und das Essen zu reden, ich hab mir Gedanken über den Familienkalender gemacht. Wir haben die Elfmeter der WM angeschaut, ab und zu gespielt. Noch zwei weiter Freiwillige sind innerhalb der nächsten Woche angekommen.

So waren wir hier über die Feiertage ne schon recht internationale Gruppe: Julia und Ralf und ich aus Österreich, aus der Schweiz und aus Deutschland und Danielle, Kara und Anselme aus den USA, aus Irland und Frankreich. Is irre über Weihnachten zu schreiben und dabei in Tshirt und Fahrradhose kurz vor dem Aufbruch in der Sonne zu schwitzen. So warm wars hier die letzten Tage auch schon. Am 24. sind Kara und ich am Haus zurück geblieben, während die anderen irgendwo in der Umgebung spazieren waren. Das war ne ähnliche Situation wie jetzt gerade. Wir saßen hier auf der Veranda und die Sonne hat hier runter geballtert, dass sich die ca. 15grad wie 22 angefühlt haben. Wir haben dann gemeinsam beschlossen is Meer zu gehen und dass ich versuche Kara das Schweben im Wasser beizubringen – sie kann nämlich nicht schwimmen und war deshalb noch nie so richtig im Meer. Das war spannend und toll. Wir haben auch in den kommenden 2 Stunden in kleinen Schritten viel erreicht.

Das Essen der folgenden Tage, war der gemeimschaftliche Fokus und war toll und viel. Für mich gabs Raclett und für die andern nen Fondü..;) huff ich schmelze hier gerade – es waren tolle Tage zusammen. Am Abend vom 24ten kam nen großen Stück Sehnsucht über die Alpen unds Meer, weshalb ich halb eins nochmal zum Strand bin, um mir Weihnachtslieder vorzusingen. Das war ne traurige, nötige und schöne Stunde – ich kann mir vorstellen, dass ich vllt ohne diese vertrauten Lieder nicht hätte akzeptieren können, dass Weihnachten begonnen hat und danach auch vorbei is.

-jetzt eig. Denn ich hab heute gepackt, während alle anderen auf dem Boot arbeiten sind, der Blog is das, was mich grad noch aufhällt und mein Fahrrad steht vorm Tor in der Sonne und wartet auf mich – ich spring jetzt nochmal ins Meer, dann fahr ich in der Marina vorbei und verabschiede mich von allen und breche auf nach Süden und in den nächsten Monat, den ich mit bekannten Gesichten an großen Wänden verbringen will.

Es war toll hier und echt spanned – danke an euch alle hier!

und euch hier hier wünsch ich ne richtig frohe Zeit. Tanzt, radelt, spaziert und kommt gut ins neue Jahr – die aller besten und liebsten Grüße schick ich _bis bald _konrad

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert